Freie Liebe

Victoria Woodhull, die 1872 freie Liebe für Frauen forderte, war von Charles Fourier beeinflusst.[1]

Freie Liebe (engl. free love) war die Forderung einer in den 1870er Jahren in den Vereinigten Staaten entstandenen Bewegung, in der Feministinnen wie Victoria Woodhull und später Emma Goldman sich dafür einsetzten, Frauen vom Zwang zu befreien, für ihre wirtschaftliche Versorgung sexuelle Beziehungen ohne Liebe eingehen zu müssen, gleichgültig ob dies in Form von Ehe oder von Prostitution geschehe.

Neue Aufmerksamkeit fand die Idee, als in den frühen 1960er Jahren die Antibabypille verfügbar wurde und viele Länder der westlichen Welt von der zweiten Welle der Frauenbewegung erreicht wurden.[2] Zur selben Zeit machte die 68er-Bewegung aus „freie Liebe“ einen Slogan, mit dem gesellschaftliche Akzeptanz für vor- und außereheliche sexuelle Aktivität allgemein gefordert wurde.[2] Die darauf aufbauenden gesellschaftlichen Umschwünge sind bekannt als Sexuelle Revolution.

Viele Apologeten der freien Liebe beriefen sich dabei auf Wilhelm Reich, der schon 1932 argumentiert hatte, dass Sexualunterdrückung für das neurotische Elend der Menschheit verantwortlich sei.[3]

  1. David S. D’Amato: Free Love: Victoria Woodhull. Abgerufen am 31. Mai 2016.
  2. a b Free Speech and Headlight. In: Tiffany K. Wayne, Lois Banner (Hrsg.): Women’s Rights in the United States. A Comprehensive Encyclopedia of Issus, Events, and People. ABC-CLIO, Santa Barbara, CA 2015, ISBN 978-1-61069-214-4, S. 98 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Ernst Hanisch: Männlichkeiten. Eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2005, ISBN 3-205-77314-4, S. 193 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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